
Vier im Revier
Präventionspilotprojekt Lotsendienste in Familienzentren
*Vier im Revier* ist ein Projekt im Rahmen von Kinderstark – NRW schafft Chancen – in Zusammenarbeit mit der Stadt Oberhausen zur Schaffung und zum Ausbau kommunaler Präventionsketten. Kinder, Jugendliche und Eltern werden mit Angeboten aus Bildung, Gesundheit und Sozialem unterstützt.
Das Projekt versteht sich als Präventionsprojekt in der Kooperation mit vier Familienzentren aus den Sozialräumen Alstaden/Lirich und Mitte/Styrum.
Ziel ist es, Familien als Fundament der Gesellschaft zu stärken und Familien, Kinder und junge Menschen bestmöglich und individuell durch Lotsendienste Hilfen zu vermitteln. Das Angebot richtet sich an Familien mit mindestens einem Kind unter 6 Jahren aus dem betreffenden Sozialraum.
Die Sozialarbeit im Projekt *Vier im Revier* wurde in Module gegliedert, um den Familien in den Sozialräumen passgenaue Unterstützungsleistungen zukommen zu lassen.
Modul 1
Offene Sprechstunde
Im Rahmen der offenen Sprechstunden bieten erfahrene Fachkräfte den Familien, Eltern, Kindern und Jugendlichen und alleinerziehenden Menschen einen schnellen und unkomplizierten Weg zu einem niederschwelligen Beratungsangebot an. Die Beratung ist vertraulich und auf Wunsch anonym.
Die offene Sprechstunde versteht sich als Lotsenfunktion, d. h. Vermittlung von weiterführenden Beratungs- oder therapeutischen Angeboten.
Die offene Sprechstunde kann unter anderem für folgende Themen ein erster Anlaufpunkt sein:
- Unterstützung bei der Bearbeitung von Anträgen, Schriftverkehr
- Fragen zur Sicherung des Lebensunterhaltes
- Vermittlung von Sprachkursen
- Fragen rund um das Thema: Familie, Erziehung, Bildung, Wohnen
- Beratung bei Konflikten
- Vermittlung von weiterführenden Beratungs-, therapeutischen Angeboten
Modul 2
Unterstützung vor Ort
Dieses Angebot greift dort, wo eine Beratung oder Weitervermittlung nicht ausreicht, sondern eine fachliche Begleitung zu Ämtern oder Institutionen, Ärzten, Frühförderung, SPZ, etc. erforderlich ist.
Ziel ist es den Bedarf herauszuarbeiten, das Problem zu analysieren und hierfür lösungsorientierte Ansätze aufzuzeigen.
Modul 3
Family Group
Das niederschwellige Angebot richtet sich an afrikanische Mütter mit ihren Kindern. Anliegen dieses Mutter-Kind-Gruppenangebotes ist es, die durch ihre Flucht oftmals traumatisierten Frauen aus ihrer Isolation zu lösen, die Mütter mit ihren Kindern mit ihrer neuen Umgebung und der deutschen Sprache vertraut zu machen, sowie Grundkompetenzen für die eigenständige Bewältigung des Alltags mit ihren Kindern zu vermitteln.
Ziele dieser Gruppe sind
- Unterweisung in der Pflege der Säuglinge und Kleinkinder
- Anleitung zu gesunder Ernährung
- Schutz der Kinder vor häuslichen Gefahrenquellen
- Unterstützung beim Aufbau der Mutter-Kind-Beziehung
- Erwerb von Alltagskompetenzen
- Erwerb von Grundkenntnissen der deutschen Sprache
Die Mutter–Kind-Gruppe soll Mütter
- aus ihrer sozialen und sprachlichen Isolation holen,
- ein Treffpunkt des gemeinsamen Austauschs und der Informationsvermittlung rund um die Themen Erziehung, Familie, Ernährung, Gesundheitsfürsorge, Schule etc. sein,
- ein Ort für Informationen, Beratung und Unterstützung sein,
- sowie ein niederschwelliges Frühförderangebot für Kinder im Alter von 0 – 6 Jahren sein.
Die Vermittlung der Themen und Inhalte sowie die Anleitung der Mütter erfolgt hauptsächlich im praktischen Handeln.
Pflege und Gesundheitsvorsorge werden unter Anleitung der Fachkraft von den Müttern im Umgang mit ihren eigenen Kindern geübt, ebenso wie die Zubereitung gesunder Ernährung und die Einsicht in die Notwendigkeit der Teilnahme an den Früherkennungsuntersuchungen (U 3 – U 9). Über die möglichen Gefahrenquellen im Haushalt und deren Beseitigung werden die Mütter umfassend aufgeklärt. Der Aufbau der Mutter-Kind-Beziehung wird durch Anleitung zu kindgemäßer Beschäftigung mit den Kindern, Fingerspiele, Kinderreime oder Singspiele unterstützt. Außerdem erlernen die Mütter altersentsprechende Fördermöglichkeiten für ihr Kind.
Ziel ist es weiterhin, afrikanische Frauen mit ihren Kindern schon früh an eine Gruppe anzubinden, um Kultur und Erziehung aus afrikanischer Herkunft mit dem in Deutschland bestehenden Rechts-, Normen- und Wertesystem zu verknüpfen. Hierbei soll die afrikanische Kultur ausdrücklich nicht untergraben werden, sondern mit Blick auf eine freie und gesunde Entwicklung eines Kindes in den Wurzeln erhalten und im Alltag gelebt werden.
Modul 4
Family Day
Mit diesem Angebot richten wir uns an Familien/Alleinerziehende mit Kindern, die Spaß an gemeinsamen familiären Aktivitäten finden. Häufig fehlt es den Eltern an Motivation, Ideen, Gesellschaft und Geld für freizeitpädagogische Aktivitäten.
Ziel des Angebotes ist es, durch angeleitete und organisierte Aktionen Familien zu motivieren an einem Angebot – meist im eigenen Sozialraum – teilzunehmen. Das gemeinsame Erleben stärkt dabei das familiäre Gefühl, familiäre Bindungen und ein Miteinander, es schafft Gesellschaft, soziale Kontakte und erzeugt einen positiven Ausgleich.
Um über die einmal monatlichen freizeitpädagogischen Familienangebote zu informieren, findet in den kooperierenden Familienzentren KTE Lirich und KTE City West einmal monatlich ein Elterncafé statt.
Die freizeitpädagogischen familiennahen Angebote finden in der Regel im Sozialraum statt. Diese sind beispielsweise:
- Bewegungsangebote
- Ausflüge in den Wald – Walderleben
- Ausflüge an den Kanal
- Picknickausflüge
- Ostereier färben und bemalen mit Ostereiersuche
- Gemeinsames Plätzchen backen zu Weihnachten
- Familienfeste in Zusammenarbeit mit den Kitas, Schulen
- Tagesausflug ans Meer (Big Family Day)
- Irrland in Twisteden (Big Family Day)
So erreichen Sie uns:
montags
09.00 – 14.00 Uhr
donnerstags
13.00 – 17.00 Uhr
freitags
Terminvergabe nach Absprache
Ort
Wohnpark Bebelstraße 21 (3. Etage) in 46049 Oberhausen
Ansprechpersonen
Boris Panek, Projektleitung
Ulla van Dick, Projektkoordination